Befreundete Editionen: Milein Cosman „Lebenslinien“

Milein Cosman „Lebenslinien“

Milein Cosman „Lebenslinien“

Gemälde, Zeichnungen und Graphik
Mit einem Beitrag von Ernst H. Gombrich

208 Seiten, 125 Farbtafeln, Fadenheftung, Klappenbroschur, Format 19,5 × 24 cm
EditionMemoria 2012
€ 34,00
ISBN 978-3-930353-32-3

Milein Cosman, 1921 in Gotha geboren, ist in Großbritannien eine bekannte Künstlerin, von der sich Werke in bedeutenden Museen (z.B. British Museum, Victoria and Albert Museum, National Portrait Gallery) befinden. In Deutschland, ihrem Geburtsland, das sie einige Jahre nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wegen ihrer jüdischen Herkunft verlassen musste, ist sie dagegen kaum bekannt. Dem sucht die vorliegende Publikation „Lebenslinien“ abzuhelfen. Sie ermöglicht — anhand zahlreicher Abbildungen — erstmals einen Einblick in Milein Cosmans eindrucksvolles vielseitiges OEuvre, das Gemälde, Aquarelle, Grafiken und andere künstlerische Techniken umfasst. Darüber hinaus enthält der Band anrührende Erinnerungen Cosmans an ihre unbeschwerte Jugend in Düsseldorf sowie an ihre Emigration über die Schweiz nach England, wo sie in Oxford an der renommierten Slade School of Fine Art studierte. Ein Text des berühmten, ebenfalls emigrierten Kunsthistorikers Ernst H. Gombrich würdigt einfühlsam Milein Cosmans künstlerisches Schaffen, vor allem ihre Portraitkunst. In zahlreichen Bildnissen von Tänzern in Bewegung und Musikern in Aktion, wie Stravinsky, Britten, Toscanini, Klemperer, Bruno Walter, Arthur Rubinstein, Menuhin, Rostropowitsch oder Brendel, aber auch in Portraits ihrer Freunde aus Exil-Kreisen, wie Canetti, Fried, Heartfield oder Motesiczky, brilliert ihr Können ganz besonders. Mithilfe der „Lebenslinien« über Milein Cosmans Weg vom Rhein nach Hampstead sozusagen lässt sich ihr faszinierender künstlerischer Kosmos endlich gebührend zur Kenntnis nehmen! Milein Cosman.

„In England ist sie eine bekannte Persönlichkeit. Ihre Werke hängen in den großen Museen Londons. Aber in Deutschland, wo sie 1921 zur Welt kam,
hat es erst in den neunziger Jahren Bemühungen gegeben, Milein Cosman als Künstlerin zu würdigen und damit auf eines von abertausenden Exilschicksalen
der Nazizeit aufmerksam zu machen. Jetzt ist ein beeindruckendes Buch erschienen, das einen Überblick über Milein Cosmans Leben gibt, angereichert mit Texten von und zu Milein Cosman. …
Sie versteht es mit ganz wenigen Strichen, zentrale Charakteristika der Porträtierten herauszuarbeiten, aber nicht nur das ist bewundernswürdig. Das Buch zeigt auch Bleistiftzeichnungen
und unter anderem Radierungen von Musikern und Tänzern in Aktion. Wie Milein hier Leidenschaft, Bewegung und Konzentration einfängt, ist große Klasse.“

Angela Gutzeit, Büchermarkt, Deutschlandfunk, 20.12.2012