Tiere schauen
erschienen 2015
Der Blick des Menschen auf das Tier und vice versa
Der Nachleseband zur gleichnamigen Ausstellung präsentiert eine bebilderte Zooführung mit Arbeiten von 1915 bis 2015 von 36 Künstlern.
Der Buchtitel ist gewollt doppeldeutig zu verstehen: zum einen verweisen die künstlerischen Positionen offensichtlich auf die Art, wie wir als Menschen auf Tiere schauen; zum anderen meint der Titel auch die umgekehrte Perspektive, aus der Tiere auf uns schauen (oder nicht).
Drei Aufsätze, zwei davon als Erstausgabe, reflektieren die vorgestellten Werke und rücken sie in einen durchaus kontroversen kunstgeschichtlichen Zusammenhang:
Josef Hegenbarth nimmt uns mit auf seinen Zoospaziergang, durch die Augen eines Malers gesehen (o.J.). Eindringlich schildert er Begegnungen „auf Augenhöhe“, Augenblicke gegenseitigen Einverständnisses, aus denen heraus seine Wahrnehmung die stets sich wandelnden Tiergestalten zu Bildgestalten verdichtet.
Hingegen stellt für John Berger der Zoo in Warum sehen wir Tiere an? (1977) keinen paradiesischen Ort dar, vielmehr ein Museum, in dem heute nur noch Abbilder dessen ausgestellt sind, was Tiere den Menschen einst bedeuteten: magische Bezugspunkte, Existenzgrundlage und etliches mehr. Berger entfaltet eine detaillierte (Kultur-)Geschichte, in deren Verlauf der Mensch zunächst dem Tier und am Ende sich selbst fremd wird.
In Hegenbarth sieht Tiere an — Zeichnungen von Zootieren und anderen Chimären (2015) beleuchtet die Kunsthistorikerin Christina Katharina May zwei Thesen Fritz Löfflers, die in der Hegenbarth-Forschung bis heute kaum hinterfragt wurden: Zum einen, dass das Tiersujet für Hegenbarth zunächst als Chiffre für Politisches, zum anderen in den 1940er Jahren als Rückzugsort ins Unverfängliche diente. Blick ins Buch
Aus dem Inhaltsverzeichnis
Tiere schauen. Eine Zooführung in Bildern
durch die Brille von
Thomas Baumhekel, Matthias Beckmann, Ursula Böhmer,
Mark Dion, Piotr Dluzniewski,
Ayşe Erkmen, Max Ernst, Elliott Erwitt,
Roman Frechen,
Ingeborg Gabriel, GIOM — Guillaume Bruère, Ulrich Görtz, HAP Grieshaber,
Trixi Groiss, Waldemar Grzimek,
Emanuel Hegenbarth, Josef Hegenbarth, Norbert Hinterberger, David Hockney,
Candida Höfer,
Leiko Ikemura,
Sven-Åke Johansson,
Karin Kneffel,
Gerhard Marcks, Ewald Mataré, Nanne Meyer, Mona Mönnig, Bettina Munk,
Rudolf Schlichter, Renée Sintenis, Alice Stepanek, Wolf Suschitzky, Karin Székessy,
Victor Vasarely, Cornelius Völker,
Stephen Wilks, Garry Winogrand und Michael Wutz.
Aufsätze
Josef Hegenbarth
Zoospaziergang, durch die Augen eines Malers gesehen (o.J., EA., dt.)
John Berger
Warum sehen wir Tiere an? / Why Look at Animals? (1977, dt./engl.)
Christina Katharina May
Hegenbarth sieht Tiere an — Zeichnungen von Zootieren und anderen Chimären / Hegenbarth Looks at Animals — Drawings of Zoo Animals and Other Chimeras
(2015, EA. dt./engl.)
Ausstattung
208 Seiten, fadengeheftet, geprägter Leineneinband, farbiges Zeichnungsband
Format: 25 × 27,3 cm
116 Abbildungen, davon 106 ganzseitig farbig im Tafelteil (Zooführung in Bildern) sowie 10 schwarzweiß im Textteil (Aufsätze)
Schriftenreihe der Hegenbarth Sammlung Berlin
Herrn Hegenbarths Entdeckungen, Band 2
Hg. von Jutta und Christopher Breu
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ISBN 978-3-945970-02-7
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