Hegenbarth Depesche N°102 — Herbstliche Ausschweifungen
18. Oktober 2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
Josef Hegenbarth war zeitlebens ein Umherstreifender, der seine Umwelt beobachtete und das, was ihm bemerkenswert erschien, zu Papier brachte. Die Hegenbarth Sammlung Berlin setzt die Herangehensweise ihres Namengebers im übertragenen Sinne fort, indem sie interessante Bild-Begebenheiten für Sie aufliest:
In den Büchern — artbook.berlin im Oktober
Am Freitag, den 20. Oktober 2023 startet die diesjährige artbook.berlin. Cornelius Brändle und Hanneke van der Hoeven haben wieder herausragende internationale Buchkunst und Editionsgrafik im Künstlerhaus Bethanien versammelt. Die beiden laden Sie herzlich ein und freuen sich auf Ihren Besuch!
Aus diesem Grund haben wir die aktuelle Ausstellung gesiebte briefe mit Serigrafien von Cornelius Brändle in der Hegenbarth Sammlung Berlin bis einschließlich 20. Oktober verlängert. Besuchen Sie uns am Mittwoch von 12—17 Uhr sowie Donnerstag und Freitag von 11—14 Uhr.
weitere Informationen zur artbook.berlin 2023
artbook.berlin 2023
Kunstquartier Bethanien
Mariannenplatz 2
10997 Berlin
Freitag (20.10.) 18—21 Uhr, Samstag (21.10.) 14—20 Uhr & Sonntag (24.11.) 11—17 Uhr
Der Eintritt ist frei!
In den Booten — Doris Ziegler in Zwickau
Der Max-Pechstein-Ehrenpreis der Stadt Zwickau geht in diesem Jahr an die in Weimar geborene und in Leipzig tätige Künstlerin Doris Ziegler (*1949). Obwohl die Malerin bis heute nur einem kleineren Publikum bekannt ist, zählt sie zu den wichtigsten und bedeutenden Künstlerinnen der Leipziger Schule, die in den letzten Jahrzehnten für die Öffentlichkeit entdeckt wurde. Das Oeuvre der Künstlerin umfasst vorwiegend Gemälde von Landschaften sowie Einzel- und Gruppenbildnisse. Voller Symbolgehalt ist der mehrteilige, umfangreiche Passage-Zyklus, der zwischen 1988—1994 entstand, der in Zwickau nun erstmals nahezu vollständig gezeigt wird. Wir freuen uns, dass die Hegenbarth Sammlung Berlin drei prominente Leihgaben beisteuern konnte: die beiden ersten Bilder ‚Passage I und II‘ sowie das jüngst erworbene Gemälde ‚Ich bin du‘, die voller moderner Rätsel stecken. Auf Initiative der Hegenbarth Sammlung Berlin werden diese derzeit kunsthistorisch erschlossen.
Der Künstler Max Pechstein (1881—1955) rief einen nach ihm benannten Förderpreis 1947 gemeinsam mit seinem Kollegen Karl-Heinz Schuster (1912—2006) ins Leben. In diesem Jahr erhielt Pechstein die Ehrenbürgerwürde der Stadt Zwickau. Seit 1993 wurde die Auszeichnung als Ehrenpreis in Verbindung mit einer Ausstellung und einem Preisgeld folgenden Künstlern verliehen: Alfred Hrdlicka, Lothar-Günther Buchheim (1999), Arno Rink (2005), Klaus Staeck (2011) und Hartwig Ebersbach (2017).
Ein Ausflug in die Kunstsammlungen Zwickau lohnt auch deshalb, weil es sich um eines der letzten Universalmuseen in Deutschland handelt, das Natur- und Kunstschätze unter einem Dach vereint. Dank der besonderen Raumgliederung des historischen Gebäudes sind die städtischen Sammlungen bis heute in abwechslungsreichen Inszenierungen zu erleben.
Öffnungszeiten und weitere Informationen zur Ausstellung
In den Booten. Doris Ziegler
Max-Pechstein-Ehrenpreis
07.10.2023 — 14.01.2024
Kunstsammlungen Zwickau
Max-Pechstein-Museum
Lessingstraße 1
08058 Zwickau
Ins Museum — Ernst Wilhelm Nay bei Scharf-Gerstenberg
Die Hegenbarth Sammlung Berlin leiht der Sammlung Scharf-Gerstenberg für ihre kommende Ausstellung zwei museale Gemälde aus: Ernst Wilhelm Nays ‚Paar am Sund‘ (1938) und ‚Artistenpaar‘ (1946). Zu ersterem fertigte der Künstler zeitgleich einen großformatigen Holzschnitt. Eines dieser seltenen Exemplare legen wir Ihnen gerne im Original vor.
Unter dem Titel ‚Mythos und Massaker‘ thematisiert die Ausstellung sich erstmals der künstlerischen Beziehung zwischen dem französischen Surrealisten André Masson (1896—1987) und dem Berliner Ernst Wilhelm Nay (1902—1968). Als Soldat in Frankreich hatte er intensiven Kontakt mit der dortigen Avantgarde, dessen Nachhall sich fortan in seinen Bildschöpfungen zeigte. In der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit avancierte er zum Aushängeschild der abstrakten Moderne. In der Gegenüberstellung werden formale Gemeinsamkeiten sowie inhaltliche Unterschiede der beiden Protagonisten, die sich persönlich nie begegneten, ausgelotet. Während Masson die Erinnerung an die Schrecken des Krieges thematisierte, schuf Nay mit seinen Bildern eine mythische, farbintensive Gegenwelt.
Öffnungszeiten und weitere Informationen zur Ausstellung
Mythos und Massaker
Ernst Wilhelm Nay und André Masson
08.12.2023 — 28.04.2024
Sammlung Scharf-Gerstenberg
Schloßstraße 70
14059 Berlin
Ins Schaudepot — Die Neuerwerbungen in der Hegenbarth Sammlung Berlin
Mit Blick auf ihren geplanten Neubau hat die Hegenbarth Sammlung ihre Arbeitsgrundlage in den vergangenen Monaten kontinuierlich erweitert. Wie bereits jetzt in kleinen Formaten werden künftig dort in größerem Rahmen unerwartete Gegenüberstellungen von Künstlerinnen und Künstlern verschiedenster Epochen und der Gegenwart zu sehen sein. Zu den herausragenden Neuwerbungen gehören zum Beispiel die kühne Farbzeichnung einer ‚Kreuzigungsszene‘ (1919) von Josef Hegenbarth (1884—1962) oder die einzig erhaltene Federzeichnung Adolph Menzels (1815—1905) zu Heinrich von Kleists ‚Der zerbrochene Krug‘. Auch die bereits erwähnten geheimnisvollen Arbeiten von Doris Ziegler (*1949) sowie großformatige Frottagen von Isa Genzken (*1948), die wie Aufnahmen extraterrestrischer Strukturen wirken, ermöglichen überraschende Bildvergleiche. Auf Wunsch zeigen wir Ihnen gerne eine Auswahl unserer Neuerwerbungen während der Öffnungszeiten des Schaudepots, mittwochs zwischen 12—17 Uhr.
Herzliche Grüße vom Team der
Hegenbarth Sammlung Berlin
Kunst auf Papier
Laubacher Straße 38
14197 Berlin
Telefon: (030) 2360 9999
E-Mail: kommunikation@herr-hegenbarth-berlin.de
www.herr-hegenbarth-berlin.de
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