Hegenbarth Depesche N°105 — Begegnungen:
Nay — Masson — Heute
27. März 2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde von Herrn Hegenbarth,
schon heute legen wir Ihnen eine kleine Überraschung ins Osternest.
Wir freuen uns, Ihnen den Filmbeitrag ‚Begegnungen: Nay — Masson — Heute‘ vorzustellen: Für diesen knapp fünfminütigen Kurzfilm konnten wir mit Friedrich Weltzien (Kunsthistoriker und Professor für Kreativität und Wahrnehmungspsychologie) nicht nur einen ausgewiesenen Kenner und Nay-Experten gewinnen, sondern mit freundlicher Unterstützung von Kyllikki Zacharias (Leiterin der Sammlung Scharf-Gerstenberg, Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin) direkt in der Ausstellung ‚Mythos und Massaker‘ drehen.
Friedrich Weltzien, der bereits für das ausstellungsbegleitende Booklet einen ausführlichen Beitrag verfasst hat, spricht vor den beiden Leihgaben der Hegenbarth Sammlung Berlin (‚Paar am Sund‘, 1938 und ‚Artistenpaar‘, 1946) über die künstlerische Begegnung zwischen Nay und Masson, die sich zu Lebzeiten vermutlich nie persönlich trafen. Unter dem Titel ‚Begegnungen: Nay — Masson — Heute‘ ist es ihm gelungen, die inhaltlichen Unterschiede auszuloten. Während Masson Kampfszenen in den Vordergrund stellt, die Erinnerungen an seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg wachrufen, schafft der junge Soldat Nay mit seinen Bildern eine mythologische, farbintensive Gegenwelt zur Katastrophe des Zweiten Weltkrieges. Überraschende Gemeinsamkeiten sind im Rückgriff auf vergleichbare mythologische Bildtypen und deren malerische Verarbeitung zu beobachten. Und schließlich gelingt es dem Kunsthistoriker, diese künstlerische Begegnung ins Heute zu übertragen. Schauen Sie selbst, welche Kraft wir als Kunstgenießende aus den Bildern ziehen können, deren Entstehung weit über siebzig Jahre zurückliegt.
Als Ausflugstipp für die Ostertage sei Ihnen die Ausstellung ‚Mythos und Massaker‘ noch einmal ans Herz gelegt, die von 10 bis 18 Uhr und am Wochenende von 11 bis 18 Uhr in der Sammlung Scharf-Gerstenberg zu sehen ist. Osterreisende haben noch bis 28. April 2024 Gelegenheit, diese Ausstellung zu besichtigen.
Bis die Nay-Leihgaben wieder in die Hegenbarth Sammlung zurückgekehrt sind, zeigen wir Ihnen indessen in unserem Schaudepot Nays wunderbaren Holzschnitt ‚Badende an einem See‘. Dieser entstand im selben Jahr wie das Gemälde ‚Paar am Sund‘ und gehört ebenfalls zu den sogenannten Lofoten-Bildern. Der erste Aufenthalt in Norwegen wurde Nay 1937 ermöglicht und finanziert von Edvard Munch (1863—1944); den zweiten Norwegen-Aufenthalt, ein Jahr später, konnte Nay selbst durch die Verkaufserlöse seiner Arbeiten erwirken. Die Lofoten-Bilder gehören zum ersten künstlerischen Höhepunkt seiner Malerei.
Wir wünschen Ihnen Frohe Ostern und ausflugsreiche Feiertage!
Wir freuen uns, Sie mittwochs in unseren Räumlichkeiten begrüßen zu dürfen.
Herzlich grüßt
Ihr Hegenbarth-Team
Ernst Wilhelm Nay, Zwei Badende am Bergsee, 1938, Farbholzschnitt auf Japan, 48 x 64 cm, Hegenbarth Sammlung Berlin © VG Bild Kunst, Bonn 2024
Laubacher Straße 38
14197 Berlin
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E-Mail: kommunikation@herr-hegenbarth-berlin.de
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