Hegenbarth Depesche N°89 — Einladung #03 Museum gestalten und Ausstellungen
09. Mai 2022
Simon Matzerath und Justin Klein, © Foto Historisches Museum Saar, Thomas Roessler, 2022
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde von Herrn Hegenbarth,
mit dem Mai scheint auf einen Schlag das vor der Pandemie gewohnte Kulturleben nach Berlin zurückgekehrt. In den üppigen Strauß der Angebote setzen wir folgende Akzente hinein: Nachdenken über Museen und ihr Publikum +++ Nachdenken über verschiedene Bilder unserer Sammlung als Nachkriegsperspektive +++ Nachdenken über die Torheit des Stärkeren und die Möglichkeiten des Klügeren mit Johann Wolfgang Goethe und Bodo Rott.
GastFragen
Nicht-Besucherevaluierung und selbstkritische Hinterfragung
Sehr herzlich laden wir Sie ein zu unserer nächsten online Veranstaltung #03 Museum gestalten am Mittwoch, den 18.5.2022 um 19 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos.
Das Historische Museum Saar in Saarbrücken hat 2020 begonnen, das eigene Museumsprofil, die Angebote sowie seine externen Wahrnehmung zu analysieren. Unter dem Titel ‚Nicht-Besucherevaluierung und selbstkritische Hinterfragung. Eine Daueraufgabe mit Potenzial?‘ stellen die Referenten Justin Klein (Soziologe) und Simon Matzerath (Archäologe und Historiker, Direktor des Museums) sowohl den Prozess als auch erste Ergebnisse vor, von denen andere Museen ebenfalls profitieren können.
weitere Informationen
Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis 17.5.2022 unter anmeldung@herr-hegenbarth-berlin.de, alle angemeldeten Teilnehmer erhalten dann den Zoom-Zugangslink per Mail.
Links: Adolph Menzel, Entlarft, 1891, Zimmermannsbleistift auf Papier; rechts: Oskar Schlemmer, Studie zum Pinselprüfenden, 1941, Ölfarbe über Bleistift auf Papier; © Hegenbarth Sammlung Berlin
BildMission
Wilde Mischung bei Herrn Hegenbarth
Mit Blick auf ihren geplanten Neubau in Schöneberg wird die Hegenbarth Sammlung bereits jetzt zur Probebühne. Verschiedene Aspekte des Sehens werden im Schaudepot unkonventionell ausprobiert und zur Diskussion gestellt:
Zum Beispiel Beobachtungen der Motiventwicklung in ‚Heitere Bewegung in Rosa‘ von Willi Baumeister (1946) und ‚Auf dem Arbeitsplatz‘ von Josef Hegenbarth (1948) oder in der kulturübergreifenden Vielschichtigkeit, die in zentralasiatischen Teppichen (erstes Viertel 20. Jh.) und in ‚Metaphysische Landschaft‘ von Willi Baumeister (1949) gespeichert ist, dessen Gegenstücke sich in der Hamburger Kunsthalle und im Centre Pompidou in Paris befinden. Oder auch der Akt des Sehens in der Meisterzeichnung ‚Die Dame mit dem Medaillon‘ von Adolph Menzel (1891), die als Scharnier zwischen den Arbeiten der genannten und weiterer Künstler gesehen werden kann. Erstmals erscheinen einige Werke nach behutsamer Restaurierung wieder in voller Strahlkraft.
Die versuchsweise zusammengestellten Werke entstanden größtenteils vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Ihre Visionen von damals offenbaren aktuell eine ungeahnte Dringlichkeit, die uns herausfordert, Perspektiven für eine künftige Nach-Kriegszeit zu entwerfen.
Bodo Rott, Hahnenklage (zu Johann Wolfgang Goethe: Reineke Fuchs), 2018, Tusche, Deckweiß, Ruß auf Papier, © Hegenbarth Sammlung Berlin / Bodo Rott
KunstOffen
in Mecklenburg-Vorpommern
Finissage mit Bodo Rott an Pfingsten
vom 4. bis 5. Juni jeweils von 14 bis 17 Uhr
Zu Pfingsten beginnt die Handlung von Goethes Tierepos ‚Reineke Fuchs‘. An Pfingsten endet die Ausstellung, welche Bodo Rott als Artist in Residence auf Einladung der Hegenbarth Sammlung Berlin im Herrenhaus von Hohen Luckow eingerichtet hat. Den inhaltlichen Ausschlag gab der Umstand, dass die Sammlung ein Konvolut von 44 Illustrationen zu ‚Reineke Fuchs‘ besitzt, die Josef Hegenbarth 1944 gezeichnet hat. Eine Auswahl wird während der Führungen an beiden Öffnungstagen der Finissage zu besichtigen sein.
Bodo Rott konzentriert sich in seiner Aktualisierung des Stoffes auf die Härte, mit dem die Geltungsansprüche am Hofe des Königs der Tiere durchgesetzt werden. Ein Hauen und Stechen erschüttert seine Illustrationen in eruptiven Übermalungen. Auf der strukturellen Ebene werden sie von unzähligen Gespinsten durchwuchert, mit welcher die Gesellschaft ihre Ruchlosigkeit vor den Augen der Welt mehr schlecht als recht bedeckt. Inzwischen sehen wir in der Realität, wie aus Selbstüberschätzung und Dummheit ein vergleichbarer Konflikt vom Zaun gebrochen worden ist. Vor diesem Hintergrund lassen sich Bodo Rotts Illustrationen noch einmal mit anderen Augen betrachten, wozu wir Sie zum Ende der Ausstellung noch einmal herzlich auffordern.
weitere Informationen Hegenbarth Sammlung Berlin
oder Gut Hohen Luckow
Bodo Rott: Knittriger Horizont oder Der Fuchs im Maisfeld
Gut Hohen Luckow
Rostockerstr. 23, 18239 Hohen Luckow
www.guthohenluckow.de
Öffnungszeiten:
Zeichnungen zu ‚Reineke Fuchs‘
Herrenhaus, Mecklenburger Diele, bis 5. Juni 2022 täglich geöffnet von 9 bis 16 Uhr
Eintritt frei, Zugang bedingt barrierefrei
Gemälde und Bildinstallationen
Herrenhaus (Sammlungen und Salons) geöffnet am 4. und 5. Juni im Rahmen von KunstOffen jeweils von 14 bis 17 Uhr
Eintritt frei, Zugang barrierefrei
Der Skulpturenpark ist frei zugänglich und ideal für ein Picknick, zumal an Pfingsten auf dem Parkgelände die Landesmeisterschaften im Vielseitigkeitsreiten stattfinden.
Wem an der Ostsee zu viele Füchse und Pferde unterwegs sind und wer auf Hegenbarth nicht verzichten möchte, suche an der Elbe das Waldgeheimnis bei Hegenbarth. Es hat sich, nachdem es ein halbes Jahr in Berlin zu hören war, inzwischen bis zu den Sächsischen Kunstsammlungen Dresden durchgesprochen.
Herzliche Grüße
vom Team der Hegenbarth Sammlung Berlin
Kunst auf Papier
Laubacher Straße 38
14197 Berlin
Telefon: (030) 2360 9999
E-Mail: programm@herr-hegenbarth-berlin.de
Geöffnet mittwochs 12—17 Uhr und nach vorheriger Vereinbarung, Eintritt frei
www.herr-hegenbarth-berlin.de
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