Wolfram Erbers Atelier liegt versteckt in einer Wilmersdorfer Seitenstraße unweit des Kurfürstendamms. Er arbeitet dort seit 1972. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand im näheren Umkreis eine ganze Reihe ähnlicher Atelierwohnungen, in denen Architekten, Filmschaffende, Künstler und Grafiker — wie etwa George Grosz in der Trautenaustraße — lebten.

Aus dem Getriebe der Großstadt tritt der Besucher durch die Toreinfahrt und über einen typischen Berliner Altbauhof in eine andere Welt. Hinter der Enge des Zugangs öffnet sich ein lichtes Atelier mit einem weiten Blick über Pappeln und Gärten.

In dem sechs Meter hohen, würfelförmigen Hauptraum manifestieren sich ein Künstlerleben und ein Lebenswerk: Ausgangsmaterialien, Modelle und Studien, Schlüsselwerke sowie Fragmente von temporären Arbeiten.

Den Gast umfängt eine Wohlproportioniertheit des Raumes, von der etwas sanft Bezwingendes aus geht. Das Raumquadrat findet sich in etlichen der Werke wieder, womit Wolfram Erber sein Arbeitsumfeld gestaltet. In dem Maße, in dem der Blick daraus zunächst Bildergruppen, dann einzelne Arbeiten herauslöst, vervielfacht sich die Hinterhofstille. Der Blick wandert, bleibt immer länger stehen und richtet sich schließlich nach innen. In einer Ecke schwingt ein sachte ein Pendel.

Beschwingt und bestärkt tritt man zurück in die Welt, nach einem Besuch in Wolfram Erbes Atelier.