Die Veranstaltung

©Hegenbarth Sammlung Berlin 2020

Vortrag mit Originalgrafiken

Die spinnen, die Engländer!

23. Januar 2020    18:00 — 19:00 Uhr

Ort:

Ingeborg Drewitz Bibliothek
Grunewaldstraße 3
12165 Berlin

S+U/ Bus Rathaus Steglitz

Teilnahme und Eintritt frei

Eine tierische Verwechslungsgeschichte von Wilhelm Hauff mit Originalzeichnungen von Josef Hegenbarth

In seinem kurzen Leben schrieb Wilhelm Hauff (1802—1827) dutzende Märchen, die, anders als die Grimmschen Geschichten, keine mündlich tradierten und gesammelten Volksmärchen waren, sondern kauzig satirische Kunstmärchen, die sich an "Söhne und Töchter gebildeter Stände" richteten. Sind die Hauff’schen Märchen bis heute mehr oder weniger bekannt, weiß man eigentlich nahezu wenig über diesen virtuosen Erzähler, der viel zu früh starb.

Das fantastisch anmutende Märchen Der Affe als Mensch oder Der junge Engländer gehört in den 2. Teil der Trilogie Märchen-Almanach für Söhne und Töchter gebildeter Stände. In einer Rahmenerzählung, die Hauff in einem orientalischen Palast ansiedelte, erzählen acht Sklaven dem Scheik von Alexandria Geschichten, um damit ihre Freiheit zurück zu erlangen. Das fünfte Märchen spielt in dem süddeutschen Fantasie-Städtchen Grünwiesel, in dem sich eine eigenartige Geschichte zugetragen hat.

Nach einer kurzen Einführung zu Wilhelm Hauff als Erzähler, wird dessen märchenhafte Satire mithilfe der Illustrationen von die Josef Hegenbarth (1884—1962) kurz nacherzählt. Woher kam das Interesse an orientalischen Erzählstoffen und worin liegt die besondere Leistung des schwäbischen Dichters Wilhelm Hauff? Welche Vorbilder und Nachwirkungen hatte diese tierische Verwechslungsgeschichte in der Literatur, der Illustrationskunst und der Musik? Diesen und weiteren Fragen wird die Referentin an diesem Abend in kurzweiligen Ausführungen nachgehen.

Die Erstpublikation der Illustrationen Josef Hegenbarths zu Wilhelm Hauffs Erzählung ist in Vorbereitung und wird unter dem Reihentitel Herrn Hegenbarths Entdeckungen erscheinen.

Katja Schöppe-Carstensen, M. A. studierte Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literatur und Geschichte in Halle/ Saale, Kiel und Berlin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Kunst und Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Die Referentin ist u. a. als Kunstvermittlerin und Kulturgeragogin in der Alten Nationalgalerie, im Brücke-Museum  und im Käthe-Kollwitz-Museum tätig. Seit 2014 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Hegenbarth Sammlung Berlin.

Über Josef Hegenbarths Illustrationsschaffen fanden bereits Vorträge der Referentin statt:

Schiller — Glocke — Hegenbarth. Zwei Klassiker neu entdeckt in der Urania und der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek

Nibelungenlied und Josef Hegenbarths Illustrationen Werkstattgespräch mit der Pirckheimer-Gesellschaft in der Hegenbarth Sammlung Berlin

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