Cornelius Brändle ist Drucker, Buchkünstler und Verleger der edition wasser im turm.berlin. Er liebt Experimente. Seine Bücher druckt er mit dem Sieb, in klei­nen Auflagen und in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, Illustratoren und Schriftstellern.

„Ich denke meine Bilder immer in Büchern“ — mit diesem Bekenntnis bringt Cornelius Brändle alias corn.elius seine Leidenschaft als Künstler auf den Punkt. Ob Haikus, Wurstschatten oder Froschkönige: Sein buchkünstlerisches Schaffen erscheint wie ein üppiges Kaleidoskop, das sowohl wegen der Inhalte als auch wegen der künstlerischen Fertigkeit in Staunen versetzt.

An diesem Abend stellt der in Berlin lebende Künstler eine kleine Auswahl seiner Bücher vor, die zwischen 2018 und 2022 entstanden sind. Dazu zählen schwarze schatten, gespiegelt, oben (2018) mit Thomas J. Hauck, hinterher träumen (I bis III, 2018) mit Ingo Césare und wenn der kreis keine runde sache ist (2022). Wie geht der Künstler beim Serigrafieren konkret mit Sieb und Schablone vor? Welche Anre­gungen zieht er aus den Drucktagebüchern? Darüber spricht er mit Marcel Kröner (Künstler und Lyriker, The Little Window Galerie) an diesem Abend.

Das Gespräch findet inmitten seiner ersten institutionellen Einzelschau gesiebte briefe statt. Dort sind serigrafische Bilder aus zehn Werkgruppen zu sehen, die zwischen 2010 und 2023 als Vorläufer von Buchprojekten oder weiteren Bildserien etnstanden sind. Zur Verdeutlichung dieser Arbeitsweise ergänzen seine Druck­tagebücher und die beiden Künstlerbücher schleife (2018—2019) und antwort (2017) die Ausstellung. Sie dürfen von unseren Gästen aus der Schublade genom­men und durchgeblättert werden.

Im Verlag der edition wasser im turm.berlin bringt Cornelius Brändle seit 1998 eine Vielzahl von Büchern und Editionen anderer Künstlerinnen und Künstler heraus. Dafür erhielt er im Mai 2023 einen von drei Auszeichnungen des V.O. Stomps-Preises der Gutenbergstadt Mainz erhalten. Seit 2012 organisiert er mit Hanneke van der Hoeven die Künstlerbuchmesse artbook.berlin, die jedes Jahr im Novem­ber im Kunstquartier Bethanien stattfindet.

Teilnahme und Eintritt in die Sammlung frei