Schaudepot als Probebühne
Ethnologisches Kunstgespräch
22. März 2023 19:00 — 21:00 Uhr
Ort:
Hegenbarth Sammlung Berlin
Laubacher Straße 38
14197 Berlin
Zusammenstellung oder Gegenüberstellung?
Impulse für die zeitgemäße Präsentation und Vermittlung von Kunstgegenständen aus unterschiedlichen Ländern
Diskussionsrunde mit
Katrin Müller de Gámez (Ethnologin, Altamerikanistin, Kuratorin)
Razi Hejazian (Kulturanthropologe, Kunsthistoriker, Experte für vorderasiatische Webkunst)
Im Zentrum der Kabinettpräsentation Stofflicht, die mit dieser Veranstaltung endet, steht ein Kelim aus dem Norden Irans, der im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts gewebt wurde. Im Gespräch wird dessen auratische Wirkung beleuchtet: Welchen Anteil haben daran einerseits die technischen und kulturellen Bedingungen seiner Entstehung? Was verbindet was ihn andererseits mit den modernen Kunstwerken, in deren Gemeinschaft er präsentiert ist?
Vor dem Hintergrund der langjährigen Forschungs- und Vermittlungspraxis unserer Gäste werden Sehgewohnheiten und Missverständnisse thematisiert, die im interkulturellen Dialog seit langem bestehen oder im Zuge neuer Bestrebungen und Debatten, etwa zur Dekolonialisierung und der Hervorhebung von Minderheiten, auftauchen. Als weitere Aspekte werden Vorstellungen und Möglichkeiten diskutiert, die sich an die gemeinsame Präsentation von Kunstwerken aus unterschiedlichen Weltgegenden knüpfen lassen, sowie Ansätze zu einer gleichermaßen sachgerechten wie fesselnden Ausstellungskonzeption zur Sprache gebracht.
Die Gäste:
Katrin Müller de Gámez M.A., Ethnologin und Altamerikanistin (FU Berlin), Zusatzqualifikation Wirtschaft (FH). Redakteurin und Publizistin. Tätigkeiten
im In- und Ausland in den Bereichen Kultur (Universität, Museum), Wirtschaft, Verwaltung, Soziales und Militär. Konzeption und Durchführung von (Pilot)-Projekten auf den Gebieten Bildung und Kultur, u.a. Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und weiteren Kulturveranstaltungen.
Dr. Razi Hejazian, Kulturanthropologe, Kunsthistoriker, vereidigter Sachverständiger für Orientteppiche und Kelims. Er veröffentlichte Publikationen zu Filzteppichen der Turkmenen und über deren kultisch-magische Bedeutung (2009) sowie über Kelims und Teppiche der Nomaden und Bauern (2019), die aus verschiedenen Forschungsprojekten und der wissenschaftlichen Erforschung orientalischer Textilkunst nomadischen Ursprungs resultieren. Er leitet in vierter Generation ein Unternehmen, das auf Textilkunst sprezialisiert ist.
Kontakt: www.hejazian.net